Digitale Medien

Tipps für den richtigen Umgang mit digitalen Medien

Hast du manchmal das Gefühl, dass die Medien alles verschlingen und dein Familienleben beeinträchtigen? Das ist ein häufiges Gefühl, das wir von Familien hören. Es gibt viele unbeantwortete Fragen über den Einfluss der digitalen Medien auf unser Leben. Einige Studien zeigen einen Zusammenhang zwischen Mediennutzung und Depression oder Einsamkeit, während andere zeigen, dass Medien positive Verbindungen zu anderen fördern können. Es gibt keine endgültigen forschungsbasierten Antworten auf die Frage, wie man die Nutzung digitaler Medien am besten handhabt, und dennoch müssen wir Entscheidungen darüber treffen, wie wir unseren Familien Vorbilder, Botschaften und Richtlinien vorgeben.

Was wir wissen

Bildschirme und digitale Geräte können den Schlaf beeinträchtigen, und ausreichend Schlaf ist für das Lernen und die geistige und körperliche Gesundheit von entscheidender Bedeutung.
Nicht alle Bildschirmzeiten sind gleich. Es gibt passive, interaktive, kreative und kollaborative Möglichkeiten, sich mit digitalen Medien zu beschäftigen.
Wenn du zu viel Zeit mit digitalen Medien verbringst, kann das den persönlichen Kontakt und andere wichtige Aktivitäten wie Bewegung im Freien und Zeit mit der Familie beeinträchtigen.
Es gibt Befürchtungen über die möglichen negativen Auswirkungen der Medien auf Kinder und Jugendliche, und es gibt immer noch eine Menge Unbekannte.
Es geht nicht nur um die Kinder. Auch Erwachsenen fällt es schwer, einen ausgewogenen Umgang mit den Medien zu finden und ihren Kindern eine angemessene Nutzung und Selbstregulierung vorzuleben.

Leitfragen für Gespräche über die Mediennutzung

Wann und wo nutzen wir die Medien? Gibt es Zeiten, in denen die digitalen Medien der Verbindung und Kommunikation in der Familie im Weg stehen? Stören soziale Medien die Konzentration auf Hausaufgaben und Lernen? Beeinträchtigen sie den Schlaf?
Was machen wir in den digitalen Medien? Was ist für uns online interessant oder fesselnd?
Warum sind wir online? Wie nutzen wir die Medien, um uns zu verbinden, zu lernen, etwas zu schaffen oder uns abzulenken?
Was tun wir NICHT (oder nicht genug), weil wir so viel Zeit online verbringen? Persönliche Zeit mit Familie und Freunden? Zeit im Freien zu verbringen? Interessen nachgehen? Sport treiben?
Wie fühlen und verhalten wir uns nach der Nutzung von Medien? Wie unterscheidet sich das nach verschiedenen Arten von digitalen Aktivitäten? Wie fühlen wir uns, wenn wir den Stecker ziehen?

Tipps für einen ausgewogenen Umgang mit digitalen Medien

Wir empfehlen zwar, die Jugendlichen in den Prozess der Aufstellung von Regeln für den Umgang mit Medien in eurem Zuhause einzubeziehen, aber letztendlich ist es die Aufgabe als Eltern, diese Regeln durchzusetzen. Hier sind einige Vorschläge, die dir den Einstieg erleichtern:

1) Schaffe gerätefreie Räume für die Familienzeit.

Verbiete Geräte während der Essenszeit.
Schränke die Nutzung von Geräten im Auto ein. Autofahrten bieten eine großartige Gelegenheit für Gespräche mit unseren Kindern. Wenn Eltern während der Fahrt mit ihren Kindern telefonieren, vermitteln wir ihnen ungewollt, dass ein Gespräch mit der Person am anderen Ende des Telefons wichtiger ist als ein persönliches Gespräch mit ihnen.

2) Sorge dafür, dass die Geräte den Schlaf nicht beeinträchtigen.

Schalte mindestens 30 Minuten, besser noch eine Stunde, vor dem Schlafengehen die Technik aus. Das blaue Licht, das Geräte aussenden, stimuliert die Netzhaut und verringert die Melatoninproduktion des Gehirns, was das Einschlafen erschwert.
Richte eine zentrale Docking-Station für die Geräte der Familie ein und lege eine Uhrzeit fest, zu der alle Geräte aus dem Schlafzimmer entfernt und eingesteckt werden müssen. Benutze das Handy nicht als Wecker. Wenn ein Telefon neben dem Bett liegt, kann es verlockend sein, auf SMS und soziale Medien zu reagieren, was den Schlaf verzögern oder unterbrechen kann.

3) Lege gemeinsam mit der Familie angemessene digitale Grenzen und Verhaltensregeln fest.

Sprich über digitale Verantwortung und Entscheidungsfindung. Sprich darüber, wie Kinder auf eine beängstigende, gemeine oder unangemessene Nachricht in den sozialen Medien reagieren könnten. Besprich, was ein angemessenes Online-Verhalten ist.
Vereinbare mit anderen Familien abgestimmte Regeln, z.B. wann Kinder Handys bekommen oder wann Geräte ausgeschaltet werden müssen. Das kann den Druck auf Kinder und Eltern verringern, wenn dein Kind nicht das „einzige ohne Handy“ oder das „einzige mit einer Handy-Sperrstunde“ ist.

4) Lebe gute digitale Grenzen und Selbstkontrolle vor und übe sie ein.

Vermeide es, morgens als Erstes nach deinem Handy zu greifen. Was du in deinem Posteingang siehst, bestimmt sofort deinen Tag und gibt dir nicht die Möglichkeit, deine eigene Agenda zu erstellen – es versetzt dich sofort in einen reaktiven Modus.
Schalte Benachrichtigungen aus oder schränke sie ein. Wenn du ein neues „Like“ oder eine neue SMS auf deinem Gerät siehst, kann das einen Dopaminschub auslösen, aber es lenkt dich auch ab, wenn du versuchst, dich auf eine bestimmte Aufgabe zu konzentrieren.
Schreibe deinen Kindern keine SMS, wenn sie in der Schule sind. Das kann störend sein und nimmt ihnen die Unabhängigkeit, die sie während der Schulzeit verdienen.